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Brandt-Uhren

Fa. Holger Brandt Uhrentechnik - Zum Stünzertal 15, 07774 Dornburg-Camburg


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Eigene Entwicklungen

Synchronisationsgerät TG 30/60t

Historische Turmuhren gehen nach unseren heutigen Vorstellungen ungenau. Im Zeitalter der Quarz- bzw. Funkuhren sind wir sekundengenaue Zeitangaben gewohnt. Eine Turmuhr, die mit vielen Störfaktoren zu kämpfen hat, kommt da nicht mit. Klirrende Kälte im Winter und große Hitze im Sommer, eine sich ständig ändernde Luftfeuchte und ein sich ebenfalls ändernder Luftdruck sind die hauptsächlichsten Ursachen für ungenaue Zeitangaben einer intakten Uhr. Bei Uhren, die nicht regelmäßig gewartet werden, kommen noch Störungen durch Verschleiß und Verschmutzungen, sowie nicht mehr wirkende Schmiermittel dazu. Oftmals sind ungenau und unzuverlässig gehende Turmuhren der Grund für die Neuanschaffung einer Funkuhr. Ich bin der Meinung, dass in alten Gebäuden die historischen Uhren bleiben sollten. Das gehört zur Geschichte der jeweiligen Bauwerke. Deshalb habe ich das Synchronisationsgerät entwickelt. Es hält durch Beeinflusung des Pendelschlages die historische Uhr auf genauer Zeit. Voraussetzung für ein perfektes Zusammenspiel von Pendeluhr und Synchronisationsgerät ist ein technisch einwandfreies und gut gewartetes Uhrwerk. Für Uhren mit Sekundenpendel ist die Normalausführung des Gerätes (TG30/60t) geeignet. Für Pendel, die eine andere Schwingungsdauer haben (z.B. einige Uhren von der Firma Weule), ist eine spezielle Ausführung lieferbar. Im üblichen Einsatztemperaturbereich bei Turmuhren (ca. -20°C bis +30°C) liegt der gerätetypische Gangfehler bei -1 bis +1 Sekunde pro Woche, innerhalb eines halben Jahres (von Zeitumstellung zu Zeitumstellung) addieren sich die Abweichungen auf weniger als 1/2 Minute! Das macht die Korrekturen zwischen den Zeitumstellungen überflüssig. Die folgenden Bilder zeigen ein versandfertiges und ein montiertes TG30/60t an einer Turmuhr (Spule, verschraubt am Uhrenbock, Kern am Pendel sind zu sehen), meine Gebrauchsmusterurkunde sowie die eines Wettbewerbes für Unternehmensgründungen der Universität Jena und Weimar aus dem Jahre 2007.
Synchro PDR_2863 Gebrauchsmuster Urkunde

Elektrische Präzisionspendeluhren

Das Industriedesign einiger elektrischer Pendeluhren aus der Zeit nach 1900 hat mich inspiriert diese (fast) vergessene Technik in der heutigen Zeit neu aufleben zu lassen. Ich habe mir verschiedene Konstruktionen angeschaut und aus der verwendeten Technik und dem Design ein neues Konzept entwickelt. Der pflegebedürftige Kontakt, der stets den Pendelantrieb zum richtigen Zeitpunkt mit Strom versorgte, sollte abgelöst werden, damit die Uhren unseren heutigen Vorstellungen in Sachen Wartungsintervalle gerecht werden. Die Ganggenauigkeit wollte ich erhöhen und die Auswirkungen des Luftdruckes kompensieren. Die zu bauende Uhr sollte ein Nachfolger der schönen Uhren aus der „Alten Zeit“ werden. Um die Erhöhung der Ganggenauigkeit zu erreichen, musste die Technik zwangsläufigerweise grundlegend überarbeitet werden. Hochmoderne Mikroelektronik wollte ich nicht verwenden, allein das Pendel sollte Zeitnormal sein. Auf dieser gedanklichen Grundlage sind Uhren entsanden, die bei geeigneten Einsatzbedingungen Gangabweichungen von nur wenigen Sekunden pro Jahr erreichen.
PPU P1090701 Synchronome

Weiterführende Informationen zur Technik

Das Pendel schwingt völlig frei, so gibt es keine mechanischen Teile, die mit dem Pendel im Kraftschluss stehen und dieses negativ beeinflussen könnten. Der Antriebsimpuls wird elektrodynamisch, also berührungslos, gegeben. Die Kompensation der Auswirkungen des Luftdruckes erfolgt durch die auf ca. 1/100mm genau geregelte Pendelamplitude (Schwingweite des Pendels). Dem Pendel werden ständig (wie üblich nahe der senkrechten Pendellage) Antriebsimpulse zugeteilt. Wird die voreingestellte Amplitude erreicht, erkennt das der Regelkreis und setzt die Impulse so lange aus, bis die Sollamplitude um ca. 1/100mm unterschritten wird. Es erfolgt dann wieder ein Antriebsimpuls, das Pendel schwingt ca. 3/100mm weiter und der Vorgang beginnt von neuem. Bei hohem Luftdruck muss das Pendel mehr Luftmolekühle verdrängen, es benötigt dazu eine höhere Energiemenge. Das hat zur Folge, dass die Reglung öfter als bei wenig Luftdruck die entsprechenden Antriebsimpulse erteilt. Das wiederum führt zu einer geringfügigen Beschleunigung der Uhr, die damit die Verlangsamung durch den Luftdruck ausgleicht. Bei fallendem Luftdruck vergrößern sich die Intervalle. In mittlerweile mehrjährigen Vergleichsmessungen hat sich herausgestellt, dass unser Haus nicht die optimalen Bedingungen für den exakten Gang dieser Uhren hat. Geringfügige Gebäudebewegungen (vor allem im Frühjahr und Herbst, Hanglage) und Sprengungen im nur wenigen 100m entfernten Steinbruch bringen die Uhren um so manche Sekunde. In den ruhigen Zeiten sind Gangabweichungen von 0 bis 1 Sekunde in 3 Monaten erreicht. Bei viel Sprengbetrieb und Hausbewegungen im Herbst und Frühjahr sind bis zu 11 Sekunden in einem Monat Realität.